Sabrina Jung
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Masken
Sabrina Jung

Die Arbeit Masken setzt sich mich den Themen Identität und Geschlechterrollen auseinander, wie sie mit Hilfe der Fotografie als Bild inszeniert und bestätigt wurden. Für die Collagen wurden private Portraits fremder Menschen verwendet sog. found footage. Kleidung, Posen, Blicke, Accessoires und Rauminszenierungen geben Hinweise auf das Jahrzehnt und die gesellschaftlichen Rollenklischees in denen die Bilder entstanden sind. Die Fotografien sind daher ein Spiegelbild der Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit, ebenso wie eine Darstellung von Identität. Die Vorstellung von Individualität entlarvt sich hier jedoch als inszeniertes Rollenklischee. Die Wiederholbarkeit, und damit verbunden die Austauschbarkeit von Identitätsdarstellung ist im Handeln des Fotografen impliziert. Er inszeniert wieder und wieder mit dem gleichen Repertoire an Requisiten, Posen und der Raumgestaltung. Auf diese Weise ist eine Identitäsdarstellungt analog der gesellschaftlich anerkannten Rollen möglich, sie wird visuell formbar. Der Portraitierte entspricht auf dem sog. „fotografischen Abbild“ seinem visuell als „richtig“ empfundenen Rollenklischee. Dieses wiederum wirkt als Bestätigung dessen.
In "Masken" wird die Technik der Collage verwendet um die Inszenierung der Fotografie zu brechen, sie zu steigern oder zu negieren. Der Ansatz ist radikal und spielerisch zugleich. Es ist ein Spiel mit der Maskerade, der Maske, die Schutz bietet und gleichzeitig die Möglichkeit hat, etwas zu verbergen; ganz ähnlich wie es die Rollenklischees tun.
Portraitfotografien haben sich mit den Moden der Jahrzehnte auf unterschiedliche Weise verändert. Ebenso bestehen visuelle Unterschiede aufgrund verschiedener Kulturkreise und deren Gesellschaftsstrukturen. Es scheint jedoch immer einen kollektiven Konsens darüber zu geben, wie Identitätsdarstellung in einem fotografischen Portrait auszusehen hat und hatte. Durch die Präsentation der Fotocollagen an der Wand als Ahnengalerie wird die Inszenierung der Menschen deutlich sichtbar und die Entwicklung über die Jahrzehnte hinweg vergleichbar.

 

masks
Sabrina Jung

Using private portraits being photographed in various photo studios during the last 100 years, I created my collages entitled "masks“ from 2009 to 2011.

Analyzing poses, clothes, views, accessory and staging, I could read a lot about the time and type of staging, how photographers used it in different decades until now. I realized there was no personal identity as suggested, the portraits were all staged performances of social stereotypes accepted by the public. The photographers are repeating a form of representation using the same repertoire again and again.

These portraits mirrow more a kind of society and their idea of gender roles than they are a statement of an individual identity e.g. profile photos on social networking sites. Creating the collages by cutting-out parts from other faces and putting it into the portrait, I disrupt, undercut and deconstruct the social roles confirmed by the community. It´s a simple but radical way of unmasking the performance.

 

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