Die Künstlerin Sabrina Jung spielt mit dem Begriff des Cyborgs (Menschen mit künstlichen, meist
mechanischen und technichen Ergänzungen) und erweitert ihn um das mit dem technischen Apparat
geschaffene Bild eines Menschen, dessen Gesicht durch den Eingriff am Computer, durch Überlagerung
zweier Gesichter, neu entsteht. Die technisch erzeugten Bilder zeigen eine fiktive Person, deren
Ursprungsmaterial das fotografische ‚Abbild‘ eines Menschen ist. Im Fotostudio inszeniert und in Pose
gerückt wurde eine Frau, deren Präsenz durch die Kamera transformiert wurde in ein zweidimensionales
Bild. Es ist der eine Moment, den die Maschine festhält, herausnimmt, transformiert und konserviert.
Durch die digitale Collage eines männlichen in das weibliche Gesicht entsteht ein hybrides Wesen, dessen
Ausdruck Ambivalenz erzeugt. Sabrina Jungs ‚Cyborgs‘, lösen das Geschlecht auf. Die Pose offenbart eine
devote Rolle, die der Frau zugeschrieben wurde. Die Arbeiten beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten
Mensch/Maschine, weiblich/männlich/divers und sozialen Rollen.
|