Sabrina Jung
newsworksshowsvitatextscontact

_Fluid Identity_
2022 – 2023

 


Sabrina Jung, Fluid Identities #4, 2023

Fluid Identity #4, 2023
120 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 

 

 

 

 

Sabrina Jung, Fluid Identities #8, 2023

Fluid Identity #8, 2023

120 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 

 

 

 

Sabrina Jung, Fluid Identities #2, 2023

Fluid Identity #2, 2022
120 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 

 

 

 



Fluid Identity #3, 2022
130 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 

 

 

 



Fluid Identity #9, 2023

120 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 
 



Fluid Identity #7, 2023
120 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 


 

 



Fluid Identity #6, 2022
120 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 
 



Fluid Identity #10, 2023
130 x 90 cm, Fine Art Print

 

 

 

 

 

 

 



Fluid Identity #12, 2023
130 x 90 cm, Fine Art Print
 

 

 

 

 

   


Die Flüchtigkeit des Augenblicks, Kunsthalle Bahnitz, 2023

Fluid Identity
Miriam Schmedeke

Mit ihrer neuen Serie „Fluid Identity“ überführt Sabrina Jung das Porträt in aktuelle gesellschaftliche Diskurse.
Wie auch in vorangegangenen Auseinandersetzungen mit dieser Gattung lösen sich die Fotografien von
unserer Erwartungshaltung und fordern ein Nachdenken über erlernte Rezeptionsmuster.
Es gibt einige Bestandteile des Porträts, die im Laufe der Jahrhunderte nur wenigen Veränderungen unter-
worfen wurden: das Brustbild als gewählter Ausschnitt, die Ausrichtung der Personen zur Kamera und ihr
spürbares Bewusstsein für die Anwesenheit eines unbekannten Betrachters. Es handelt sich bei den Fotografien
von Sabrina Jung also bis zu einem gewissen Grad um Porträts im ‚klassischen‘ Sinne, die den Betrachtenden
zu einer dezidierten Auseinandersetzung mit der abgebildeten Person auffordern. Und wie auch für den Maler
hinter der Leinwand, stehen die Personen der Künstlerin hinter der Kamera Modell. Trotz der allgemeinen
Erwartungshaltung, es handele sich bei einem Porträt um die Darstellung der Persönlichkeit eines Menschen,
findet man auch bei den Fotografien eine inszenierte Situation vor.
Bei den Figuren handelt es sich um Freunde und Bekannte der Künstlerin, die im Vorfeld der Aufnahmen
sorgfältig von Sabrina Jung präpariert wurden. Dabei legte sie es vor allem darauf an, vermeintlich offensichtlich
weibliche und männliche Gesichtszüge, so wie auch die Kleidung zu verändern. Breite Augenbrauen und stark
konturierte Wangen- und Mundpartien lassen weiche Linien kantiger wirken. Ein rosiger Teint und glänzende
Lippen erzielen den gegenteiligen Effekt. Dennoch behalten die Veränderungen auch den Charakter eines
Kostüms bei und beanspruchen nicht, die Identität der dargestellten Figuren zu zeigen. Vielmehr findet eine
Verhandlung des möglichen Spielraumes statt, den ein Mensch in der Auslebung seiner Identität und auch
seines Geschlechts einnehmen kann und auch mit wie wenigen minimal invasiven Eingriffen das lange Zeit
als unverhandelbar geglaubte Gegensatzpaar ‚weiblich – männlich‘ ins Wanken gerät. Anstatt ihren Figuren
eindeutige Plätze innerhalb unserer gesellschaftlichen Rezeptionsmuster zuzuweisen, lässt sie Sabrina Jung
fluid auf einem Spektrum mäandern.

 

 







UP

line

privacy

corner