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BEUTETIERE
Sabrina Jung
Die verwendeten fotografischen Vorlagen zeigen Frauenakte, die in der Natur oder im Fotostudio inszeniert wurden. Ihrer Ästhetik nach wurden sie in den 1940er – 50er Jahren aufgenommen. Die schwarz-weiß reproduzierten Drucke zeigen ästhetisch wohlgeformte weibliche Körper. Ihre inszenierten Posen wirken unnatürlich, manche animalisch. Zum Beispiel wie in „Affe“ oder die „Schleiereule“, sie erinnern an Tierfotografie aus dem Zoo. Die verwendeten tierischen Körperteile entstammen alten Lexika. Sie verbinden sich mit den Körpern der nackten Frauen und bilden Chimäre.
Während des Arbeitsprozesses wurde es notwendig das Original-Material der Vorlagen zu digitalisieren. Dadurch konnten die Tierköpfe passend zu den Frauenkörpern skaliert und die Vorlagen farblich angepasst werden. Für die Präsenz der Chimären an der Wand muss das illustrativ wirkende Magazinformat verlassen werden um ein Gegenüber an der Wand zu schaffen. Das verwendete Papier wiederum sollte an das ursprüngliche Material erinnern.
Beutetiere sind Lebewesen, die durch andere Tiere zur Nahrungsaufnahme gefangen und getötet werden. In der Tierwelt sind dies hauptsächlich schwache oder kranke Geschöpfe und Pflanzenfresser. Auf interessante Weise kann man eine Analogie zwischen einer Beute im animalischen Sinne und den abgebildeten nackten Frauen finden. Die Frauen werden sich sinnbildlich ebenfalls einverleibt, allerdings "nur" durch die begehrlichen Augen meist männlicher Betrachter, die womöglich ihren "Hunger nach sexuellen Gelüsten" zu stillen versuchen oder sich "Appetit machen lassen". Die verwendeten fotografischen Vorlagen zeigen Frauenakte, die in ihrer Darstellungsweise Frauen jedoch zum Objekt degradieren. Dies wird hauptsächlich durch die vom Fotografen gewählten Posen erreicht. Dies bleibt möglicherweise zuerst unentdeckt, da die den weiblichen Körpern inhärente Eleganz geschickt genutzt wird. Es entstehen auf gewisse Weise ästhetische Bilder, die in ihrer Nacktheit nie pornographisch wirken. In der Zusammenschau bestätigen sie allerdings kein feministisches Frauenbild.
Durch den Eingriff des collagierens verschiedener Tierköpfe und -körperteile wird ein Dialog zwischen der Wirkung der Körperlichkeit im menschlichen, allerdings nur im weiblichen und im animalischen Sinne geschaffen. Einige Tiere symbolisieren im Tierreich Stärke oder majestätische Macht, sie sind erhaben über andere Tiere und können sogar dem Menschen gefährlich werden. Auf spielerische Weise verschmelzen die tierischen Körperteile mit den Körpern der Frauen und bilden Chimäre. Die entstandenen fiktiven Mischwesen, lösen das Bild der passiven objektivierten Frau auf. Es ergibt sich eine eigenständige "selbstbewusst" erscheinende Figur, die die Herabsetzung der Frau geschickt zu brechen weiß.
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Prey Animals
Sabrina Jung
The photographic templates used show female nudes staged in nature or in a photo studio. According to their aesthetics, they were taken in the 1940s – 50s. The black and white reproduced prints show aesthetically well-formed female bodies. Their staged poses appear unnatural, some animalistic. As in “Monkey” or the “Barn Owl”, they are reminiscent of animal photography from the zoo. The animal body parts used are taken from old encyclopaedias. They combine with the bodies of the naked women and form chimeras.
During the working process, it became necessary to digitize the original material of the templates. This made it possible to scale the animal heads to fit the women's bodies and to adjust the colors of the templates. For the presence of the chimeras on the wall, the illustrative magazine format had to be abandoned in order to create a counterpart on the wall. The paper used should in turn be reminiscent of the original material.
Prey animals are creatures that are caught and killed by other animals for food. In the animal world, these are mainly weak or sick creatures and herbivores. There is an interesting analogy between prey in the animal sense and the naked women depicted. The women are also symbolically assimilated, but “only” by the covetous eyes of mostly male viewers, who may be trying to satisfy their “hunger for sexual desires” or “whet their appetite”. The photographic templates used show female nudes which, however, degrade women to the status of objects. This is mainly achieved through the poses chosen by the photographer. This may remain undetected at first, as the inherent elegance of the female body is skillfully exploited. In a certain way, aesthetic images are created that never appear pornographic in their nudity. When viewed together, however, they do not confirm a feminist image of women.
By collaging different animal heads and body parts, a dialog is created between the effect of physicality in the human, but only in the female and animalistic sense. In the animal kingdom, some animals symbolize strength or majestic power, they are superior to other animals and can even be dangerous to humans. In a playful way, the animal body parts merge with the bodies of the women and form chimeras. The resulting fictitious hybrid beings dissolve the image of the passive, objectified woman. The result is an independent, seemingly “self-confident” figure that cleverly breaks with the degradation of women.
translated with DeepL
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